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Sprachberatung

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gleich - sofort
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 19. Juni 2015 17:54

Hallo,

bitte, was ist der Unterschied zwischen "gleich" und "sofort"?

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 19. Juni 2015 20:49

Das ist in Deutschland Gegenstand unzähliger Diskussionen zwischen Eltern und ihren Kindern.

Eigentlich sollte sofort unmittelbar anschließend bedeuten, also ohne Pause zwischen dem Gesagten und der Handlung. Umgangssprachlich nutzen wir es aber oft so, dass wir damit eine ganz kurze Pause zwischen dem Gesagten und der Handlung ausdrücken.

Beispiel: Ich bin sofort da. = Ich bin in einer Minute da.

Bei gleich kann die Pause zwischen dem Gesagten und der Handlung je nach Kontext ein paar Minuten oder sogar eine Stunde betragen.

Beispiel: Ich komme gleich vorbei. = Ich komme in einer halben Stunde vorbei.

Aber nicht nur deutsche Kinder sehen das nicht so eng, auch im Berufsleben gönnen sich die Deutschen da einen groooooßen Interpretationsspielraum. Ich erinnere mich an eine Situation, als ein sofort einem Zeitraum von sieben Monaten entsprach.

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 19. Juni 2015 20:58

Alles klar, vielen Dank.

Ich habe den Unterschied umsonst gesucht, nirgends wurde erklärt. Da hilft nur das angeborene Sprachgefühl, bzw. die sprachliche Umgebung, und natürlich das Forum-:)

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: Grammatikus ()
Datum: 20. Juni 2015 09:06

Die Adverbien "sofort" und "sogleich" bedeuten im Standarddeutschen (in at, ch, de) "unverzüglich".

Das verkürzte Adverb "gleich" anstelle von "sogleich" ist umgangssprachlich, also nicht standarddeutsch.

Es gibt kein "Sprachgefühl", Frau Charlotte, schon gar nicht ein "angeborenes".

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 20. Juni 2015 09:43

@Grammatikus. Tun Sie uns alle einen Gefallen und trollen Sie woanders. Nicht einer Ihrer Beiträge liefert etwas Sinnvolles, Ihre Fixierung auf ominöse standarddeutsche Einschränkungen sind noch nicht einmal lustig.

@Charlotte: Natürlich gibt es ein Sprachgefühl, man fühlt Sprache auch, und zwar als Muttersprachler ebenso wie als Nichtmuttersprachler. Lassen Sie sich nicht von Grammatikus verwirren. Der hat nämlich ein ganz großes Problem mit seinem Sprachgefühl.

Das Wort ist natürlich nicht umgangssprachlich, wie ein Blick in den Duden beweist.

Wenn man zum Beispiel "gleich ist er da" googelt, stößt man auf Links zu Artikeln angesehener Tageszeitungen, zu Wilhelm Busch, zu Predigten, auf eine Klassikseite zur Beschreibung einer Oper von Smetana, zu Bibelkommentaren und zu wissenschaftlichen Texten. Standarddeutscher geht es kaum.

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 20. Juni 2015 10:09

@Grammatikus.

Zitat

- Nein, er hatte ein angeborenes Sprachgefühl, immer schon, auch in Sprachen, ...

- Sprachgefühl – nur ein Talent? Sprachgefühl ist natürlich teilweise angeboren. Es gibt Leute, die ein Händchen für Sprachen haben, aber ein Teil ist auch Training.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.15 10:10.

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 20. Juni 2015 11:02

Wenn man kein angeborenes Sprachgefühl hätte, könnte man nicht einmal die Muttersprache erlernen. Aufgrund dieser Fähigkeit kann man sowohl die Muttersprache als auch eine Fremdsprache erlernen. Die sprachliche Umgebung, in der ein Kind aufwächst, und in der man die gebrauchten sprachlichen Mittel ständig hört, führt dazu bei, dass man, ohne die Regeln zu kennen, die Sprache automatisch zu gebrauchen beginnt. Erst später, vom etwa 12. Lebensjahr an, beginnt man die Regeln kennen zu lernen, also was warum so oder so gebraucht wird. Ohne die Regeln zu kennen, gebrauchen schon die ganz kleinen Kinder viele Elemente der Sprache - ebenso wie die ungeschulten Menschen - fehlerfrei. Sie können nicht erklären, warum ein Verb auf „x“ endet, aber gebrauchen es richtig, und bemerken gleich, wenn jemand auf ihrem sprachlichen Niveau einen Fehler begangen hat. Das angeborene Sprachgefühl der Muttersprachler ist eben die Basis, die automatisch bei perfekten Formulierungen hilft. Wenn aber jemand eine Sprache als Fremdsprache lernt, muss danach streben, womöglich bestens sein Sprachgefühl auszubauen und zu entwickeln. Dieses Sprachgefühl beginnt bei Automatisierungen von ganz einfachen Strukturen, und muss natürlich ein Leben lang entwickelt werden. („Ich heißt“… ist falsch, weil das schon ganz am Anfang auf Grund des Sprachgefühls, das man schon erreicht hat, fremd klingt.) Viele sind der Meinung, dass man das Niveau des Sprachgefühls der ersten Muttersprache nie erreichen kann, schon deswegen nicht, weil die Aneignung der Sprachkenntnisse bei der ersten Muttersprache eines Kleinkindes parallel mit der physiologischen Ausbildung der Artikulationsbasis verläuft. Bei Fremdsprachen lernt man zuerst die Regeln, also ganz umgekehrt als bei der Muttersprache, die dann einem helfen, die Sätze zu formulieren. Wenn ein gewisses etwas schon sehr oft vorkommt, übergeht in die Sphäre des Sprachgefühls – auch bei einer Fremdsprache. Die wird aber nie so funktionieren wie bei Muttersprache. Mir fällt ein Vergleich ein. Es ist bekannt, dass viele Urwälder ausgerottet werden. Man versucht sie mancherorts mit Neupflanzungen wieder bebauen. Aber es hat sich gezeigt, dass diese Wälder sich von selbst nicht mehr so regenerieren können wie die originellen Urwälder. Ebenso wie die Natur, hat auch die Sprache ihre eigenen Gesetze, die nur innerhalb der eigenen sprachlichen Umgebung funktionieren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.15 14:21.

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Re: gleich - sofort
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 20. Juni 2015 15:16

Wer jemanden mit Frau Charlotte anredet und gleich für umgangssprachlich hält, wird übrigens kein deutscher Muttersprachler sein.

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