Eine Flasche Bier.

Ein Sack Reis.

Vom obigen, wie wuerden Sie Bier oder Reis einteilen, Adjektiv oder Hauptwort?

Hallo, Pedroski,

"Bier, Reis", aber auch "eine Flasche, ein Sack" sind natürlich Substantive, also Hauptwörter, wobei "eine Flasche" und "ein Sack" in Deinen Beispielen gelichzeitig auch Maßeinheiten darstellen.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Gib mir eine Flasche Bier.

Gib: Verb imperativ

eine Flasche: Substantiv, Objekt

Bier: Substantiv ??

Was wird mir gegeben? Eine Flasche? (Eine?) Bier oder *eine Flaschebier.

Flaschenbier ist ein Substantiv. Welche Rolle spielt Bier in dieser Satz? Mir schient es funktioniert wie ein Adjektiv. Oder ist Flasche Bier ein Hauptwort? In dem Fall, warum ist es nicht zusammen geschrieben?
Cf Autoreifen, Computerspiel, Tischdecke, Segeljacht. Aber dann haetten wir *das Flaschebier

Hallo Pedroski!

Wir müssten meiner Meinung nach ein paar Grundbegriffe klarmachen.
Wie ich schon geschrieben habe, sind sowohl die Wörter Flasche als auch Bier Substantive, also Hauptwörter.
Substantive oder Hauptwörter bezeichnen sowohl die stofflich vorhandenen, für den Menschen wahrnehmbaren Dinge und Lebewesen... (DUDEN). Also Bier gehört dazu, oder? Wenn es nicht wahrnehmbares Ding wäre, hättest du es sicher nicht bestellen wollen.
Im Satz "Gib mir eine Flasche Bier!" ist "Flasche Bier" das Objekt, ein Substantiv, das das Verb ergänzt. Dabei ist "Flasche" gleichzeitig auch Maßangabe, die in gewisser Situation auch weggelassen werden könnte, wenn auf einem gewissen Ort z.B. nur Flaschenbier verkauft wird.
"Flaschenbier" ist ein Kompositum, dessen Bestandteile zwei Substantive sind.
Das erste Substantiv-Glied bestimmt das zweite Glied, in diesem Fall das Bier näher.
die Flasche + das Bier - ist das Flaschenbier, also "ein Flaschenbier" und nicht "eine Flaschenbier"
Was ist der Unterschied zwischen "einer Flasche Bier" und einem "Flaschenbier"?
Es gibt z.B. auch Fassbier. Davon könntest du ein Glas oder einen Krug bestellen, nicht aber das ganze Fass.
Es gibt Flaschenbier, also eine andere Bierart. Das ist also eine Zusammenbildung. Adjektiv ist das auf keinen Fall. Höchstens könnte man sagen, dass in diesem Kompositum "Flasche" attributiv gebraucht wird. Hast du daran gedacht?
Warum wird das nicht zusammengeschrieben?
Es kann nicht nur zusammengeschrieben, sondern auch getrennt geschrieben werden.
Flaschenbier ist also eine Gattung.
Bei "eine Flasche Bier" wird die Menge betont
bei "Flaschenbier" die Gattung.
Du könntest auch zweimal Flaschenbier bestellen, oder in einem speziellen Geschäft Bierflaschen kaufen. In diesem Kompositum funktioniert "Bier" attributiv.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.10 15:32.

Hallo Pedroski! Man kann das ja mal mit anderen Sprachen vergleichen:

Eine Flasche Bier = a bottle of beer. Une bouteille de bière.
Eine Tasse Tee = a cup of tea. Une tasse de thé.

Es gab/gibt auch die Form mit Genitiv "ein Glas kühlen Weins", die deutlich macht, wie Wein und Glas verbunden sind. Dieser Genitiv ist mit der Zeit fast verschwunden. Hier aber noch ein alter Beitrag zum Thema.

Hallo Franziska!

Das ist mir gar nicht eingefallen, dass man dieses Problem mit anderen Sprachen vergleichen könnte. Ich habe deiner Idee folgend darüber nachgedacht, wie es in den slawischen Sprachen sein mag, die ebenso der indoeuropäischen Sprachfamilie angehören.
Das ist natürlich Genitivus partitivus. Und ich weiß sogar, warum mir das nicht eingefallen ist. In der ungarischen Sprache steht das -soviel ich weiß- also in diesem Fall "Bier" nicht im Genitiv. Ungarisch gehört ja auch nicht zu den indogermanischen Sprachen, und hat auch keine Deklination. In der ung. Sprache - der Natur der Sprache gemäß - könnte man das mit Suffix ausdrücken. Aber in diesem Fall gibt es kein Suffix.
Aber z.B. im Slowenischen kommt das schon klar hervor:
kozarec piva - ein Glas Bier ("piva" steht im Genitiv)
Ebenso in der chroatischen Sprache:
"ca¨a piva" oder "bokal piva"
und genauso in der russischen Sprache:
Ich musste aber die Beispielsätze streichen, weil Kiriliza vom Forum nicht akzeptiert wird.

Charlotte



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.10 13:37.

Hat sich erledigt!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.10 18:07.

Bedankt alle Beide!

Ich bin nur drauf gekommen, weil ich grad Chinesisch lerne. Sie haben das Wort ping. Es bedeutet Flasche, aber es ist auch ein Klassifizierer fuer Wein und andere Flussigkeiten. Alles, aber alles, im Chinesischen, hat einen Klassifizierer.

Ueber Flaschenbier hatte ich nachgedacht. Im Deutschen schreibt man gerne Kompositnomen zusammen: Fussboden, Kinderwagen. Nicht ein Fuss Boden, ein Kinder Wagen. Drum fragte ich, warum hier eine Flasche Bier? Weil man aus Flasche kein Adjektiv machen kann? Weil ein/e Flaschebier nicht geht? Wenn so, warum nicht? ping xiangshui waere eine Flasche Parfum, und ping ist hier ein Klassifizierer, glaube ich. Werde morgen checken!

Ich oeffne mir noch eine ping un denke weiter!

Du kannst auf Chinesisch auch problemlos "Yi ping pijiu" für eine Flasche Bier sagen. Das ist in meinen Augen eine Mengenangabe, kein Klassifizierer. "Yi zhang zhi" ist ein Blatt Papier. Ha, da ist das Chinesische wie das Deutsche!
Zwei Nomen stehen zufrieden nebeneinander: Mengenangabe und Material.

Guten Tag,

genitivus partitivus, natürlich.

Tatsächlich ist einem Trinker eine Flasche Bier wertvoller als eine Bierflasche, obwohl es dafür dann Pfand gibt. Und ist nicht meist Form (das Gefäß) teurer als Inhalt?

Und natürlich lag es Werner dann nahe, "Flaschbier" zu kreieren.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Hallo,

Für die Männer ist die Form meistens tatsächlich wichtiger als der Inhalt, wenn es nicht um die Grammatik geht! (Aber auch das stimmt nicht ganz, weil auch die Grammatik meist Formenlehre ist.)

Wenn ich zwischen Flasch(en)bier und Bierflasche wählen könnte, würde ich mich für Letzteres entscheiden und sie mit Vermouth Bianco füllen. Das wäre natürlich ein Verbrechen gegen die Deutschen.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Ach was haben die Maenner einen schlechten Ruf!

Eine Frau, die sich mit ner leeren Bierflasche zufrieden gibt ist sehr oekonomisch. Wollen wir zusammen ausgehen?? Ich bringe die Flasche!

Ausgehen? Ja, und natürlich in Berlin!

Stephan Bolliger und seine Mitarbeiter an der Schweizer Universität Bern haben im vorigen Jahr ein "peace prize" also ein Ig Nobelpreis erhalten, weil sie Experimente durchgeführt haben, um festzustellen, ob für den Betroffenen besser wäre, wenn er mit einer vollen oder einer leeren Bierflasche auf dem Kopf geschlagen worden wäre. Die Experten haben festgestellt, dass die leere Flasche härter sei.
Also Pedroski, denk nach, ob es nicht konstruktiver wäre, die Flasche für "notleidende" Jahre aufzubewahren, anstatt sie leichtsinnig in Berlin zu verschwenden?

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.10 14:36.

In Berlin werden Flaschen nie verschwendet, ob leer oder voll!

;-)

Recycling, natürlich! Man muss ja ökonomisch und umweltbewusst sein!

;-)

Also 1: Was fuer Experimente macht ihr dort in Bern?
Also 2: Das naechste Mal dass ich in Friedenau bin (Hauptstr.) haben wir dann ein Date. Wir nehmen den Bus zum Biologischen Garten, ist nicht weit, und futtern die Spatzen, gell?

Hallo Pedroski!

Mir scheint, dass Du dich lieber auf Flaschenlimonade umorientieren solltest. Sie enthält nämlich mehr Vitamine als Flaschenbier.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Guten Morgen,

Zitat
Pedroski schreibt:
Wir nehmen den Bus zum Biologischen Garten ... und futtern die Spatzen, gell?

In China wird alles gefuttert, was sich bewegt. In Deutschland nur unter dem Einfluss von Flaschenbier aus dann leeren Bierflaschen...

Futtern hätten wir schon wollen, aber die Biester fliegen immer so schnell weg.

Tauben futtern macht mehr Sinn, die sind fetter.

Guten Appetit und mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Felhlt da etwa ein 'e'? Steckt noch in der Flasche Baijiu, Moment, ich mache sie leer, und, da ist es ja! e!